Die Folgen der Energiewende
Die Welt dürstet nach Energie. Die Nachfrage steigt nicht zuletzt, weil sich neue Technologien wie die Digitalisierung, Kryptowährungen und künstliche Intelligenz als Stromfresser entpuppen.
Rund drei Viertel der weltweit benötigten Energie stammen heute aus fossilen Quellen. Doch hat das steigende Bewusstsein für den Klimawandel den Fokus verlagert. Seit wenigen Jahren kann auch mit Wind- und Solarkraft konkurrenzfähig Energie gewonnen werden.
Die Herausforderung, billige fossile Energieträger abzulösen, ist riesig. Denn die Nachfrage nach Energie nimmt weiterhin zu. Immerhin hat dank technologischem Fortschritt, Effizienzsteigerungen und einer höheren Wertschöpfung im Servicesektor in den Industrienationen die Zuwachsrate gemäss der Internationalen Energieagentur (IEA) abgenommen.
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Damit diese Investitionen getätigt werden, bräuchte es hohe Energie-, aber niedrige Metallpreise. Doch sind fossile Brennstoffe nach wie vor günstig und damit relativ attraktiv gegenüber erneuerbaren Energien. Das heisst, Investitionen zur Ablösung der fossilen Energieträger werden verzögert.
Umgekehrt steigt die Nachfrage nach Metallen und Seltenen Erden, die die Energiewende erst ermöglichen, allen voran Kupfer, Nickel und Lithium. Zur Veranschaulichung: Pro Megawatt Leistung, die Windturbinen draussen im Meer produzieren, werden 8'000 Kilogramm Kupfer benötigt. Für ein Gaskraftwerk sind es nur 1'100 Kilogramm. Das Angebot dieser kritischen Rohstoffe wird jedoch nur dann ausgeweitet, wenn die Preise steigen, weil sich dann erst die Investitionen lohnen.
Darum werden fossile Brennstoffe noch länger den globalen Energiemix dominieren und mit Investitionen in erneuerbare Energien konkurrenzieren. Einzelne Industrienationen haben zwar gezeigt, dass der Übergang zu CO2-freundlicheren Energiequellen schnell vollzogen werden kann. Doch gerade in Schwellenländern nimmt die Nachfrage nach günstiger Energie weiter zu.
Weiter auf dem Vormarsch sind Solar- und Windenergie. Die damit einhergehenden Investitionen in die Infrastruktur würden somit nicht nur helfen, die weitweiten CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern auch Industriemetallproduzenten zugutekommen. Anders formuliert, verlagert sich einfach der Bedarf an einzelnen Rohstoffen. Galt Kohle lange als König, könnte die Krone bald weiterwandern.